Dokumentationszentrum Prora – Historischer Ort mit Ausstellungen

Prora steht für ein großes National-Sozialistisches-Gebäude auf der Insel Rügen. Das ehemalige „KdF-Seebad Rügen“, erbaut nach den Plänen des Kölner Architekten Clemens Klotz (1886-1969), ist heute weltweit bekannt. Dieses Gebäude stellt die Sozialdemagogie des „Dritten Reiches“ anschaulich dar und bedarf der Erläuterungen und didaktischen Unterstützung.
Für was wurde das KdF Prora errichtet?
Die Einrichtung steht unter Denkmalschutz. Zusammen mit dem „Reichsparteitagsgelände“ in Nürnberg ist es das größte geschlossene Baudenkmal der NS-Zeit. 20.000 Menschen sollen hier gleichzeitig Urlaub machen. Das „KdF-Bad der Zwanzigtausend“ ist nicht nur ein interessantes architektonisches Beispiel für die Nutzung moderner Architektur im Nationalsozialismus, sondern auch ein wichtiges gesellschaftsgeschichtliches Zeugnis der Bemühungen des NS-Regimes, die Arbeiter, ihre Parteien und Organisationen in 1933 zur Befriedung und zum Sieg für Krieg, Lebensraum und Rassenpolitik. Die „Nerven des Volkes“ sollten für den nächsten Krieg gestärkt werden, so wurde ein angebliches Hitler-Zitat überraschend deutlich in der Propaganda verbreitet.
Aktuelle Ausstellung im KdF Prora
Das Dokumentationszentrum Prora präsentiert derzeit die Dauerausstellung MACHTUrlaub. Die Ausstellung stellt Prora und die staatliche Freizeitgestaltung im Nationalsozialismus in den politischen Machtrahmen und trägt damit zur Zerstörung lang gehegter Mythen über den Nationalsozialismus bei. Begleitet wird diese Dokumentation von Wanderausstellungen mit Themen zu Geschichte, Architektur, Kunst, Natur und Politik.
Öffnungszeiten des Dokumentationszentrums Prora
- 7. – 31. Januar, November täglich von 10:00 – 16:00 Uhr
- Februar täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr
- März, April, September, Oktober täglich von 10:00 – 18:00 Uhr
- Mai, Juni, Juli, August täglich von 9:30 – 19:00 Uhr
- 1. – 25. Dezember geschlossen,
- 26. Dezember bis 6. Januar 10:00 bis 18:00 Uhr
Ehemalige Nutzung des Kollos von Prora
Ab 1936 begann der Verein „Kraft durch Freude (KdF)“ auf der Prorer Wiek mit dem Bau des KdF Seebades auf Rügen. Ziel des gigantischen Projekts war es, einen Komplex zu schaffen, der gleichzeitig 20.000 Menschen Platz bietet. Der monumentale Bau wurde jedoch nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 eingestellt und nicht abgeschlossen.
Der „Koloss von Prora“ bestand einst aus acht identischen Blöcken, die auf 4,5 Kilometern entlang der Prorer Wiek ausgerichtet waren. Drei von ihnen wurden nach 1945 fast vollständig zerstört, der Rest wurde vergrößert und zu großen Kasernen für die ANV umgebaut, und Prora wurde zur militärischen Sperrzone erklärt. Heute steht der Stadtteil unter Denkmalschutz und wird im Zuge der Sanierung zu einer Wohn- und Hotelanlage umgebaut.
Was ist aus den anderen Blöcken vom KdF Prora geschehen?
Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 übernahm die Bundeswehr die Anlage, stellte sie Ende 1992 ein und verließ Prora. Die Einrichtung ist seit Anfang 1993 für die Öffentlichkeit zugänglich. 1994 wurde die Anlage als eines der wichtigsten Hinterlassenschaften des NSDAP-Regimes gelistet. Da es der Eidgenössischen Liegenschaftsverwaltung zunächst nicht gelang, die denkmalgeschützten Gebäude zu verkaufen, wurden auf weiten Teilen der Anlage nur unbedingt notwendige Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Eine Ausnahme bildete zunächst nur Block 3, Prora Mitte, der die Museumsmeile Prora mit einem KdF-Museum (Museum Prora), das NVA-Museum, das Rügenmuseum und diverse Sonderausstellungen, die Fotogalerie Rügenfreunde und ein Wiener Café beherbergt. . Ein von Joachim Wernicke betriebenes „Praktisches Museum“ wurde 2004 geschlossen, ebenso das dortige Boxmuseum. Von 1993 bis 1999 befand sich hier die größte Jugendherberge Europas, ab 2002 die Jugendherberge One World Camp. 2011 wurde im nördlichsten Teil des Komplexes (Block V) ein neues Hostel eröffnet.